Die Wettervorhersagen versprachen weniger nachlassende Winde weiter weg von der Küste, aber auch Nebel und Windstille im Laufe der Nacht auf der ganzen Adria. So hielten wir uns weit weg von der Küste.
Nachts flaute der Wind ab und Nebel kam auf, der sich erst morgens auflöste.
Wir dümpelten mit 2-3kn vor uns hin und das erste Etmal waren gerade mal 66nm. Die zweite Nacht sah ähnlich aus, passend zu Halloween war die Adria in Nebel gehüllt.
Am Morgen des zweiten Tages tauchte dann die Inselgruppe der Kronaten vor uns auf. Bei leichten ablandigem Seewind kreuzten wir südlich an ihnen vorbei, Richtung Murta.
Zwischen den Inseln nutzen wir die Gelegenheit für ein paar "Person über Bord" Manöver. Da es so gut funktionierte stellte sich Philipp K. als lebender Dummy für ein Rettungsmanöver zur Verfügung. Bei ca.20°C Wassertemperatur sollte das kein Problem sein.
Es wurde ein Quick-Stop Manöver gefahren. Als wir das Manöver erfolgreich abgeschlossen haben, ist ein Polizeiboot auf uns aufmerksam geworden und deutete an bei uns längsseits zu gehen.
Wir legten Fender aus und machten das Polizeiboot bei uns fest. Ich, als Schiffsführer wurde gebeten mit Schiffspapieren auf das Polizeiboot zu kommen. Alle Papiere waren in Ordnung, jetzt erst sagte man mir den Grund für diese Kontrolle:
Aus Zagreb ist die Anweisung gekommen mich zu kontrollieren, man verfolgt die Sun Cloud schon seit zwei Tagen auf dem AIS und wir sind, ohne uns auszuklarieren, aus den Hoheitsgewässer Kroatiens gesegelt. So müssen wir jetzt eine Strafe bezahlen, 2500kn und nach Sibenik fahren, um uns ordnungsgemäß einzuklarieren! Ich versuche gar nicht zu widersprechen, durch den Ukrainekrieg und Flüchtlingswellen wird hier anscheinend genauer hingeguckt. Also fahren wir noch 3h weiter nach Sibenik. Nach zwei Stunden beim Zoll und Hafenamt geht es in die Marina Mandalina.
Nach einer Dusche und ausgiebigem Restaurantbesuch trinken wir noch paar Bier an Bord und schlafen uns richtig aus. Am Mittwochvormittag ging es dann wieder auf den Rückweg, ein kurzer Stopp an der Promenade, um unser Proviant aufzustocken und weiter geht es. Wir planen für den Rückweg dichter unter der Küste zu bleiben, da die Wettervorhersagen für uns günstige Winde zeigen. Also auch nicht ausklarieren.
Wir fahren durch ein Regattafeld und würden da noch gerne mitmischen, aber leider soll der NO-Wind nachlassen und wir versuchen möglichst viel von ihm zu nutzen, um Richtung Norden zu kommen. Für Freitag ist Starkwind bis 30kn aus Süd (Yugo) angesagt der bringt auch eine unangenehme Welle mit, deshalb wollen wir vorher wieder in Vrsar sein.
Am nächsten Morgen haben wir ein kleinen Besucher und Delphine begleiten uns eine Weile und spielen in der Bugwelle. Nach 5Tagen und 360nm sind wir wieder in Vrsar.
Danke an die Crew:
Peter Herzogenrath
Philipp Kyewski
Philipp Scholz
Jörg Jacob
Dieser Törn ist ein erstes Training für die Atlantikrunde 2024/25. Es werden Etappen durchs Mittelmeer von ein und zwei Wochen geplant, mit der ARC+ Regatta geht es Mitte November 2024 von Las Palmas Gran Canaria über die Kap Verden in die Karibik Grenada. In der Karibik bleibt die Sun Cloud bis Frühjahr 2025 wo es dann über die Azoren wieder zurück in die Adria geht.